Die Ursprünge des Antlassritts sind auf verschiedene Überlieferungen zurückzuführen. Eine davon erzählt die Geschichte der “Enterlender Bauern” aus Kirchberg, Brixen und Westendorf, die während des Dreißigjährigen Krieges den eindringenden Schweden entgegenritten und sie besiegten. In einer anderen Version veranlasste der Brixner Dekan die Feinde zur Flucht, indem er ihnen die Monstranz entgegenhielt. Es ist jedoch historisch belegt, dass die Schweden das rechte Innufer, und damit das Brixental, nie erreicht haben. Daher gewinnt die Annahme des Heimatforschers Anton Dörrer an Wahrscheinlichkeit, dass der Ritt ein Gelöbnis zur Bannung der Schwedengefahr darstellt.

Dörrer vermutet außerdem, dass der Antlassritt eine uralte germanische Darstellung vom Sieg des Sommers über den Winter darstellt. Als Beleg dafür nennt er das Umreiten des Maibaumes, ein Symbol für Wachstum und Fruchtbarkeit. Nachdem die Erinnerung an die ursprüngliche Bedeutung verblasst war, verschmolz der Ritt im 17. Jahrhundert mit einer gelobten Prozession zur Schwedenkapelle.